Hallo,
... Klar, dass in einem KFZ Forum noch ein etwas konservativerer Denkansatz lebt, ...
Nicht zwingend: guckst Du hier.
Aber mit einem hast Du natürlich recht:
... es kommen sicher aufregende Zeiten auf uns zu in dieser Richtung.
Die überwiegende Zahl der privaten PKW sind, gemessen an ihrer "Lebens"-Dauer keine Fahr- sondern Stehzeuge: morgens zur Arbeit und abends nach Hause. Am Wochenende etwas Einkaufen, Freunde (?), Bekannte, Verwandte besuchen, ein- bis zweimal im Jahr in den Urlaub. Aber die meiste Zeit steht der Hobel nur um, da genügt ein Blick auf meinen Hof (nur falls jemand meint, ich würde mich davon ausnehmen ).
Würde die selbe Großzügigkeit, mit der der Neuwagenkäufer seine Kreuzchen in der Zubehörliste setzt, beim Kauf dessen zur Anwendung kommen, was zum Verzehr auf dem Teller liegt, gäbe es Themen wie "prekäre Beschäftigungsverhältnisse im Schlachthof", "nicht artgerechte Schlachttierhaltung" und dergleichen nicht, weil keiner auf die Idee käme, nach Billigfleisch zu fragen.
Der Elektroantrieb ist sicher ebensowenig das Allheilmittel wie das eiserne Festhalten am Verbrenner. Der passende Antrieb zur Situation wird gefragt sein. Aktuell wäre z.B. ein E-Smart für mich die beste aller Lösungen: 40 km pro Tag für die Arbeit, das meiste im Stop&Go in Frankfurt. Rollt die Kiste, läuft der Motor. Steht sie (z.B. an einer der vielen Ampeln), wird kein Sprit verbrannt und Lärm gibt's auch keinen. Würde ich jeden Tag von Maintal nach Gelnhausen zur Arbeit fahren und abends wieder zurück (hatte ich auch mal ein Jahr) wäre (in meinem Fall: war) das sogar mit dem 8er-Volvo ökologisch und ökonomisch vertretbar zu gestalten. Immer gegen den Pendlerstrom, wenig Ampeln: der Motor wird fast nur für die Fortbewegung genutzt. Und so oder so ähnlich sieht das wahrscheinlich bei sehr vielen aus.
Die Autobauer werden zu Mobilitätsdienstleistern oder sie sind weg vom Fenster. Auf der Fläche kann das so oder ähnlich aussehen wie bislang. In Ballungsräumen und deren näherem Umfeld wird der eigene fahrbare Untersatz für die meisten an Bedeutung verlieren. Wer ein Transportmittel braucht, wird die Beschaffenheit verstärkt am Bedarf festmachen. Den Erfolg von Firmen wie Dacia kann man in unserer (Übergangs-)Zeit als symptomatisch dafür sehen.
Klar: wer Kohle im Überfluss hat, kann an das Thema natürlich völlig irrational herangehen und für diese Klientel wird es auch künftig die passenden Angebote geben.
Gruß, Martin