Smart vor dem Aus?

  • zugegeben, die Überschrift ist provokativ, aber wenn man das liest...


    ... Bisher kein großer Durchbruch
    Mit 104.000 verkauften Einheiten im vergangenen Jahr ist Smart der große Durchbruch bisher nicht gelungen. Fast 40 Prozent mehr waren es auf dem Höhepunkt der Verkaufskurve 2005 gewesen. Per August diesen Jahres schrumpften die Verkäufe um etwa 6,5 Prozent auf gut 65.200 Stück zusammen, während Daimlers gesamte Pkw-Verkäufe um gut 8 Prozent zulegten.


    Für Autoexperte Bratzel ist die Malaise schnell zu benennen: „Smart hat momentan [mit dem fortwo] nur eine Baureihe, und das Produkt ist ewig alt", sagt er. Andere Marken hätten viele verschiedene Modelle auf dem Markt. „Man braucht als Marke mindestens eine zweite Baureihe - und die muss attraktiv sein", urteilt Bratzel. Autoanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler formuliert es so: Die Nische, die smart mit dem fortwo besetze, sei „sehr, sehr klein."


    Smart hatte zeitweilig schon mehr Modelle als nur den Zweisitzer im Programm. 2003 waren ein Roadster und 2004 der Viersitzer forfour auf den Markt gebracht worden. Der Erfolg blieb allerdings in beiden Fällen aus, so dass das Management sie im Rahmen eines Sparprogramms schon nach wenigen Jahren wieder einstampfte. Aus Kostengründen wurde auch der Plan für einen Offroader mit Allradantrieb nicht umgesetzt.


    Mehr zu Daimler


    Die fehlende Vielfalt, die Experten bemängeln, will Smart mit dem Modellwechsel im nächsten Jahr beheben. Nach dem fortwo soll es erneut auch einen forfour geben, in dem auch eine Familie Platz findet. Eine Studie des Viersitzers wird Smart-Chefin Annette Winkler unter dem Namen fourjoy auf der diesjährigen IAA präsentieren. ....


    Auszug aus Wall Stret Journal , der komplette Artikel hier >>


    Übrigens soll der ED unverändert, also auf Basis 451 weitergebaut werden. So langsam breitet sich Chaos bei Smart aus...

  • Die Überschrift mag Provokativ sein, allerdings frage ich mich schon länger wie lange Daimler noch bereit sein wird dieses Projekt noch weiter zu führen.


    Denn in der 19 jährigen Geschichte von smart (wurde 1994 gegründet, auch wenn erst 1998 mit dem Verkauf begonnen wurde) hat dieses Unternehmen nicht eine schwarze Zahl abliefern können.
    Im Gegenteil! Wenn man Ehrlich ist hat smart, aus Geschäftsorientierter Sicht etliche Flops abgeliefert.


    Das vom ForTwo ca. 1500000 Einheiten abgesetzt wurden hört sich ja im ersten Moment schön an. Im Schnitt sind das aber nur wenig mehr als 100000 Fahrzeuge im Jahr. Selbst während des Roadster Intermezzos war das Werk in Hambach nie mehr als ca. 50-60% Ausgelastet. Ohne den Roadster schätzt man die Auslastung auf ca. 40% und das ist für eine Ergebnisorientierte Produktion zu wenig.
    Davon abgesehen dürften die ca. 43000 abgesetzten Roadster bei weitem nicht die Entwicklungskosten eingebracht haben!


    Noch schlechter steht da der ForFour da. Mit ca. 100000 abgesetzten Fahrzeugen dürfte auch hier die Entwicklung mit einem satten Minus da stehen. Davon ganz abgesehen mußte smart bei der Einstellung des Modells Millionen für Schadensersatz an NedCar (der ForFour wurde hier produziert, nicht in Hambach) und reichlich teure Solzialausgleiche für den Arbeitsplatzabbau ausgeben.


    Nicht zu vergessen ist hier der ForMore (fertig entwickelter SUV auf ForFour-Basis) der ganze drei Wochen vor der Präsentation und ca. 4-5 Monate vorm Händlerlounge in die Abfalltonne verfrachtet wurde und einige Jahre später klamm heimlich in der Schrottpresse landete.
    Geschätzte Kosten der Fehlentwicklung dürfte wohl bei ca. 500 Millionen Euro gelegen haben.


    Wenn man sich nun also mal vor Augen führt das bei gesamten Entwicklungskosten von ca. 1,5-2 Milliarden Euro ca. 1,7 Millionen Autos verkauft wurden, schaut das Unternehmen smart nicht gerade rosig aus.


    Bis in die Jüngste Vergangenheit war die Senkung des Flottenverbrauchs ein gutes Argument für den smart. Allerdings schwindet das immer mehr.
    Der Diesel ist weggefallen, der ForTwo verbraucht im günstigsten Falle ca. 4,5 Liter.
    Wenn man da nun ins A-Klasse Segment von Daimler schaut liegt der Verbrauchsgünstigste A mit 4 Liter Diesel. Selbst der Benziner liegt mit 5 Litern nur wenig über dem ForTwo.


    Selbst die S-Klasse hat schon einen Verbrauch von unter 5 Litern (Diesel)


    Deswegen kann man denke ich als smart Begeisterter nur hoffen das der neue ForTwo und vor allem der neue ForFour bei den Kunden einschlägt und schnell angenommen und akzeptiert wird. Sonnst droht denke ich sehr schnell das Aus für die Marke.


    Wirklich zu Hoffen bleibt in diesem Zusammenhang das nicht wieder ähnliche Fehler gemacht werden wie in der Vergangenheit.


    Denn das der alte ForFour und der Roadster gescheitert sind war Hausgemacht.


    Vom viel zu Kostspieligen eigenem Händlernetz mal ganz abgesehen.


    Der ForFour war einfach optisch nicht ausreichend smart und außerdem war das Auto einfach viel zu teuer. Vor allem weil man den praktisch Baugleichen Colt für 2500-4000€ günstiger bekommen konnte.


    Beim Roadster war leider einfach der Fehler das der falsche Motor verbaut war. Ein Triebwerk aus dem A-Mercedes hätte durchaus verbaut werden können und hätte den Roadster für viele sicher Attraktiver gemacht. Mit unter 100PS hatte es, das sonst sehr tolle Auto, leider zu schwer auf dem Markt.
    Das Beweisen ja schon die Gebrauchtwagenpreise bei diesem Model.


    Bleibt für die Zukunft also zu hoffen das der neue ForTwo und vor allem der ForFour genügen Alleinstellungsmerkmale gegenüber dem Renault Twingo haben wird und das die Integration in die Mercedes Händlerkette reibungslos verläuft und die Marke auch bei den Mercedes Händlern langsam mehr Akzeptiert wird.


    Wie Gut sowas gehen kann beweist BMW ja mit dem MINI.